Mit großem Eifer und Interesse sind die Grünthalerinnen und Grünthaler im Spätsommer 2019 in das Projekt der einfachen Dorferneuerung gestartet, hat man doch anhand des Vorgängerprojekts in Irlbach hautnah miterleben können, was möglich ist, wenn Bürgerinnen und Bürger, Gemeindeverwaltung und Förderstelle Hand in Hand zusammen ein Ziel verfolgen.

Das Projektziel der einfachen Dorferneuerung, welche intensiv vom Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) begleitet wird, ist klar formuliert:
Die Aufwertung der Attraktivität, der Sicherheit und des Wohlfühlfaktors im Wenzenbacher Ortsteil Grünthal.

Dass die intensive Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger essentiell für das Erreichen dieses Ziels ist, zeigt nicht zuletzt, dass neben der Gestaltung der öffentlichen Plätze auch private Maßnahmen mit einem Fördersatz von bis zu 35 Prozent förderfähig sind.

Nachdem klar war, dass die Maßnahme Grünthal vom ALE erfolgreich in das Förderprogramm der einfachen Dorferneuerung aufgenommen wurde, fanden im September 2019 ein erster allgemeiner Informationsabend und im November 2019 eine Ortsbegehung statt.
Bei diesen Veranstaltungen konnten sich sowohl die Gemeindeverwaltung als auch das ALE sowie der Landschaftsarchitekt, Herr Thammer, der die Maßnahmen in Grünthal betreut, ein erstes Stimmungsbild verschaffen.
Allerdings stellte sich dabei auch heraus, dass eine städteplanerische Optimierung Grünthals nicht leicht werden wird, verfügt die Gemeinde im Ortsteil Grünthal kaum über eigene Entwicklungsflächen.

Da weitere Veranstaltungen und Seminare aufgrund der Covid-19-Pandemie mehrmals verschoben und schließlich abgesagt werden mussten, entschloss sich die Gemeinde in Abstimmung mit dem ALE die Bürgerbeteiligung mittels einer Online-Befragung weiterzuführen.
Die daraus erlangten Erkenntnisse spiegeln die Wünsche und Anforderungen der Grünthalerinnen und Grünthaler deutlich wider.
Allen voran wünscht sich die Grünthaler Dorfgemeinschaft Begegnungsflächen, sei es auf dem Vorplatz des Feuerwehrhauses oder bei der Kapelle im Ortskern.
Auch die Verbesserung der verkehrlichen Situation und damit einhergehend der Sicherheit der Ortsdurchfahrt ist ein häufig genanntes Anliegen.

Seit der Online-Befragung sind nun zwei Jahre vergangen. Zeit, in der aber kein Stillstand herrschte.
Solch umfangreiche Projekte, wie die einfache Dorferneuerung, benötigen viel planerischen Vorlauf und eine enge Abstimmung mit dem Fördergeber, bevor man den Projektfortschritt vor Ort verfolgen kann.

Die Gemeinde hat zusammen mit dem ALE und dem Landschaftsarchitekten, Herrn Thammer, Pläne entwickelt, wie die Wünsche der Grünthalerinnen und Grünthaler mit den natürlichen und schon bestehenden Gegebenheiten am besten in Einklang gebracht werden können.
Grünthal soll schließlich ein lebendiger Ort sein und daher müssen die Maßnahmen praktikabel sein.

Im Zentrum der einfachen Dorferneuerung steht der Wunsch nach einem Treffpunkt für die Bevölkerung. Hier bieten sich sowohl der Vorplatz der Kapelle als auch das Areal vor dem Feuerwehrhaus und der früheren Tauberer-Garage an. Die Gemeinde möchte eine entspannte Aufenthaltsatmosphäre mit Sitzgelegenheiten und ansprechenden Grünflächen schaffen.

Auch der Spielplatz am Heiglbauerweg kann durch einige Veränderungen ein zentraler Ort zum Treffen und Verweilen werden. Geprüft wird in diesem Zusammenhang auch, in welcher Weise dort Retentionsraum für Hoch- bzw. Hangwasser geschaffen werden kann.
Wie genau und vor allem wo Begegnungsflächen entstehen werden, wird in den kommenden Monaten abschließend geklärt.

Auch der Wunsch nach Verkehrssicherheit in der Ortsdurchfahrt, vor allem der Brandlbergstraße, ist Teil der Planungen der einfachen Dorferneuerung. Die straßenbaulichen Maßnahmen würden aber zu erheblichen Einschränkungen der Anwohnerinnen und Anwohner führen und auch Änderungen der bestehenden Straßenführung sind durch die geringe Straßenbreite nur bedingt möglich. Inwieweit verkehrsberuhigende Maßnahmen oder andere bauliche Eingriffe dennoch umgesetzt werden können, muss erst noch zwischen den einzelnen zuständigen Stellen abgestimmt werden. Hier ist ferner auch mit erheblichen Investitionskosten (ca. 2 Mio. €) zu rechnen, sodass eine Straßenbaumaßnahme mit Fahrbahnteilern, Parkbuchten und Optimierung der Entwässerung aller Voraussicht nach nur durch einen Wechsel ins klassische Förderverfahren für solche Straßen nach Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz finanziell darstellbar erscheint. Auch hier befindet sich die Gemeinde gegenwärtig in enger Abstimmung mit der Förderstelle (Regierung der Oberpfalz).

Da das ALE der Gemeinde Wenzenbach die Einleitung des Verfahrens der einfachen Dorferneuerung für das Jahr 2023 in Aussicht gestellt hat, laufen die Planungen bereits auf Hochtouren.

Sobald es konkrete Pläne oder neue Informationen gibt, wird die Gemeindeverwaltung die Bürgerinnen und Bürger selbstverständlich umfassend informieren.