Grünthal steigert den Wohlfühlfaktor: Auftakt der “Einfachen Dorferneuerung Grünthal”
veröffentlicht am 20.09.19Ein Artikel der Mittelbayerischen Zeitung vom 11.09.2019
Autor: Ralf Strasser
Originalartikel unter https://www.mittelbayerische.de/region/regensburg-land-nachrichten/gruenthal-steigert-den-wohlfuehlfaktor-21364-art1825379.html
Das Interesse an der Dorferneuerung in Grünthal ist groß. Über 150 Gäste kamen zur ersten Infoveranstaltung.
Dorfplatzgestaltung, neue Parkplätze, Verkehrsberuhigung, aktive Freizeitmöglichkeiten, mehr Aufenthaltsqualität. Das sind Pfunde, mit denen der Ortsteil Irlbach mittlerweile wuchern kann. Durch die einfache Dorferneuerung mit dem Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) soll die Aufwertung in der Attraktivität, Sicherheit und dem Wohlfühlfaktor nun auch in Grünthal umgesetzt werden. Nur mit dem „Wie“ tut man sich schwer. Vor drei Jahren wurde bereits im Gemeinderat beschlossen, dass sich die Gemeinde um eine Aufnahme ins Programm der einfachen Dorferneuerung bewerben soll.
Schon damals stellte sich die Frage, welche konkreten Bereiche in Grünthal im Sinne des Förderprogramms entwickelt werden sollten. „Schwierig ist dabei vor allem, dass die Gemeinde Wenzenbach in Grünthal kaum über eigene Entwicklungsflächen verfügt“, sagt Bürgermeister Sebastian Koch. Doch das Werben im Entwicklungsamt hatte Erfolg, die Gemeinde wurde ins Förderprogramm aufgenommen.
Foto: Ralf Strasser
Bürgerbeteiligung ist wichtig
Mit dem Argument „nur wer Bescheid weiß, hat gut (mit-)reden“ luden Gemeinde und das ALE zu einem Bürgergespräch in den Schützensaal von SG Almenrausch Grünthal eingeladen. Keine Bürgerversammlung im klassischen Sinn, sondern ein Infoabend um das Wie und Was. Dennoch streifte Bürgermeister Koch die aktuellen Fragen rund um die Baugebiete „Süd“ und „Am Steinert“ oder dem Radweg nach Regensburg, wobei letzterer durchaus auch Thema bei der Dorferneuerung sein könnte, wie Koch betonte, immerhin stehe der Wunsch nach einer Fortführung des Radwegs auch durch den Ort auf der Wunschliste.
Hier könne die einfache Dorfentwicklung helfen, meinte Baudirektor Bachseitz bei der Vorstellung des Verfahrens. „Größtes Standbein wird die Bürgerbeteiligung sein“, erklärte Bachseitz. „Es liegt in den Händen der Grünthaler, wie sie ihr Umfeld gestalten wollen.“ Dazu wird es eine Ortsbegehung am Freitag, 8. November um 15 Uhr geben. Hier sollen erste Ideen gesammelt werden. Diese fließen in ein Seminar ein, in dem Ziele erarbeitet werden. Diese werden der Öffentlichkeit vorgestellt. Ein Umsetzungsplan wird erstellt, der in einer Bürgerversammlung besprochen wird. Das letzte Wort hat der Gemeinderat.
Auch wenn es sich um eine einfache Dorferneuerung nach dem Muster Irlbach handelt, dauere der Prozess drei bis fünf Jahre, so Bachseitz. Maßnahmebeginn wäre Anfang 2021 möglich. Die Aufgabenstellung im Verfahren sei begrenzt. So können der Ausbau von Straßen und Wegen, ökologische Maßnahmen, Dorf- und Parkplätze oder Gemeinschaftshäuser mit bis zu 45 Prozent gefördert werden. „Aber auch private Maßnahmen sind förderfähig“, betonte Bachseitz. Bis zu 35 Prozent können für einen dorfgerechten Um-, An- und Ausbau abgerufen werden: „Ein interessanter Ansatz sich auch privat zu engagieren.“
Verkehrsberuhigung ist wichtig
Bei der Frage- und Diskussionsrunde wurden bereits erste Pflöcke gesetzt, wobei die Verkehrsberuhigung an erster Stelle steht. Wie sei der finanzielle Rahmen, wollte ein Anwohner wissen. „Das liegt natürlich an den Wünschen, die an uns herangetragen werden, aber wir lassen uns die Aufenthaltsqualität in Grünthal schon was kosten“, versprach Koch. Themenfelder wurden bereits durch den Landschaftsarchitekten Andreas Thammer erarbeitet, diese wolle man aber noch nicht veröffentlichen. „Das soll aus der Bürgerschaft kommen, wir wollen das gemeinsam entwickeln und dem Findungsprozess nicht vorgreifen.“, so Koch.
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