Pressemitteilung zum Richtfest des sozialverträglichen Wohnungsbaus
veröffentlicht am 20.09.19Der kommunale Wohnungsbau in Irlbach geht in die finale Umsetzung. Ende August wurde das Richtfest der Wohnanlage gefeiert. Nachfolgend dürfen wir die diesbezügliche Pressemitteilung der Gemeinde Wenzenbach veröffentlichen:
Vor 72 Jahren trat die Bay. Verfassung in Kraft. In Art. 106 heißt es:
(1) Jeder Bewohner Bayerns hat Anspruch auf eine angemessene Wohnung.
(2) Die Förderung des Baues billiger Volkswohnungen ist Aufgabe des Staates und der Gemeinden.
Ob die öffentliche Hand dieser Aufgabe in den letzten Jahren und Jahrzehnten hinreichend nachgekommen ist, muss jeder für sich selbst bewerten. 1990 gab es jedenfalls gemäß einer Aufstellung des Statistischen Bundesamts noch knapp 3 Mio. Sozialwohnungen und heute sind es nur noch etwas mehr als eine Mio. Hitzige Diskussionen zum Themenkomplex Wohnen sind also zumindest nachvollziehbar und wie sich zum Beispiel am Volksbegehren gegen die Wohnungsnot in Berlin zeigt, wächst der Unmut in der Bevölkerung.
Die Gemeinde Wenzenbach kommt mit dem kommunalen Wohnungsbau in Irlbach indes ihrer sozialen Verantwortung nach. Sie schafft derzeit jedenfalls mit einem Investitionsvolumen von ca. 7,4 Mio. € abzgl. einer Förderung von 2,3 Mio. € aus dem Wohnungspakt Bayern 25 Wohneinheiten in Bayerwaldstraße. Dabei handelt es sich um Wohnungen in unterschiedlicher Größe, die durchschnittliche 66 m² groß sind, sodass von einer Belegung der Anlage mit knapp 70 Personen auszugehen ist. Diese können, je nach Wohnungsgröße, zu einem Kaltmietpreis zwischen 6,40 und 7,10 € pro qm und damit mehr als 30 Prozent unter den marktüblichen Konditionen vermieten werden. Bei der Gemeinde sind bereits zahlreiche Anfragen eingegangen, sodass sich Bürgermeister Sebastian Koch beim Richtfest zur Wohnanlage Ende August sehr zuversichtlich hinsichtlich einer guten sozialen Mischung im Quartier zeigte.
Hier verwies er insbesondere auf die Förderrichtlinien und das bayerische Wohnraumförderungsgesetz mit seinen Einkommensgrenzen, die so großzügig gehalten sein, dass das Risiko eines sozialer Brennpunkts in Irlbach sehr überschaubar sei. „Wir haben hier größere Wohnungen für kinderreiche Familien ebenso vorgesehen, wie barrierefreie Apartments für ältere oder behinderte Menschen“, so Koch. Die Gemeinde schaffe also ein Angebot für alle, die sich auf dem regulären Wohnungsmarkt in Wenzenbach und der Region schwer tun und dazu gehörten mittlerweile nun man leider auch Normalverdiener, Alleinerziehende, Rentner, Azubis usw.
Seitdem im Frühjahr 2016 die Realisierung einer sozialverträglichen Wohnanlage in Irlbach beschlossen wurde, ist einige Zeit ins Land gezogen. Zunächst wurde eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben und danach ein Planungswettbewerb durchgeführt. Anfang 2018 konnte dann das Architekturbüro Puppendahl aus Olfen mit der Umsetzung seiner Planung für Irlbach beauftragt werden. Nach einigen Umplanungsarbeiten, die vor allem durch die Parkplatzsituation und der Kostenberechnung einiger Fachplaner begründet waren, wurde im September 2018 der Bauantrag beim Landratsamt gestellt und nach einigem Hin und Her im Januar genehmigt. Seit Frühjahr 2019 läuft die Baustelle auf Hochtouren. Nun geht die Gemeindeverwaltung stark davon aus, dass alle 25 Wohnungen im Juni 2020 bezugsfertig sein werden. Bis dahin wird natürlich auch die erste Bewerbungsrunde für die Wohnungen abgeschlossen sein. Diese soll noch 2019 auf der Grundlage eines am 10. September im Gemeinderat beschlossenen Kriterienkatalogs anlaufen. Der Katalog sieht vor, dass Bewerber mit mehreren Kindern, einem Pflegegrad, einem geringeren Einkommen oder einer bereits vorliegenden Ortsansässigkeit in Wenzenbach merklich verbesserte Chancen auf eine Wohnung haben werden. Die konkreten Bewerbungsunterlagen können ab Ende Oktober auf der Homepage unserer Gemeinde abgerufen bzw. im Rathaus abgeholt werden.
Besonderen Dank richtete Bürgermeister Koch beim Richtfest an den gemeindlichen Projektsteuerer Manuel Hofstetter, ohne den dieses doch recht komplexe und bislang größte Projekt der Gemeinde für eine Verwaltung in der Größenordnung von Wenzenbach so nicht umzusetzen gewesen wäre.
Bedanken konnte sich Bürgermeister Koch auch beim anwesenden Regierungsvizepräsidenten Christoph Reichert, der in seinem Grußwort die Gemeinde Wenzenbach als Vorreiterin des kommunalen sozialverträglichen Wohnungsbaus in der Oberpfalz lobte. Ähnlich positiv äußerte sich auch Landrätin Tanja Schweiger, die herausstrich, dass Wenzenbach mit dieser progressiven Baumaßnahme der Mietpreisexplosion in der Region die Stirn böte. Positiv bewerte man von Seiten des Landkreises auch, dass entlang der Kreisstraße ein Gehweg mit Querungshilfe von der Gemeinde realisiert werde.
Unter dem Eindruck dieser lobenden Worte gönnten sich Gemeindevertreter, Nachbarn, Planer und Handwerker nach den Richtspruch des Zimmers einen kleinen Imbiss und das ein oder andere Gläschen Sekt.
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